Ich muss ja zugeben, dass ich schon ein wenig aufgeregt war, was da als Wwoofer so auf mich zukommt…
Jedenfalls bin ich am Donnerstag erst einmal nach Sydney zum Traveller’s Contact Point meine Post abholen und – oh Wunder – meine Visa-Karte und sogar meine Tax File Number sind angekommen. Ich bin jetzt also vollends für die Arbeit ausgestattet. Nur schade, dass ich immer noch keinen Job habe.
Von Sydney aus ging es dann weiter Richtung Wollongong, an Wollongong ein paar Stationen vorbei nach Dapto. Dort am Bahnhof wurde ich dann von Peter MacDonald abgeholt, einem grauhaarigen, bärtigen 60jährigen Mann in Arbeitsklamotten und Flipflops. Nachdem wir meine Sachen auf seinen Transporter geladen haben, sind wir noch einkaufen, danach ging es auf das Grundstück der MacDonalds, den Berg rauf.
Hier einmal die englische Beschreibung des Wwoof-Hosts, ich denke, das macht die Sache einfacher ;-)
We are in 10 acres of wooded grassland in the Wollongong Escarpment overlooking the ocean and sandstone cliffs, approx 10 km from the ocean. There is a large dam for swimming and we have 2 horses. (…)
Auf dem Grundstück stehen quasi 2 Häuser, ein kleines, in dem Peter und seine Frau Dianne leben und ein etwas größeres, das Peter noch am fertig stellen ist. Das ist so ungefähr das 5. oder 6. Haus, das Peter eigenhändig gebaut hat. Ich muss zugeben, ich bin doch sehr beeindruckt :-)
Peter und Dianne entpuppten sich als wirklich nette und herzliche Leute, wobei Peter oft etwas grummelig erscheint, vor allem, wenn die Enkel der beiden (3 Mädels: Cary – 16 Jahre, Jasmine – schätzungsweise 11 und Jordyn – 5 Jahre) zu Besuch sind und vor allem die beiden jüngeren ein bissl Radau machen.
Den Eltern von den Enkeln (also quasi dem Sohn von Peter und Dianne und seiner Frau) gehört da das Nachbargrundstück, so dass die Kids keinen weiten Weg zu den Großeltern haben.
Meine Arbeit bestand darin das Unkraut aus dem “dam”, einem aufgestauten Teich, zu fischen, weil da sonst alles zu wuchert. War okay und das Essen war super. Geschlafen habe ich in einem alten Campingwagen, wobei mir Dianne auch angeboten hat im Haus auf dem Sofa zu schlafen, falls ich Angst hätte.
Beim Arbeiten wurde ich meistens von den beiden Pferden beobachtet (Apple, eine 3jährige Quarterhorse-Stute und Song, eine 14jährige Araber-Stute), wobei vor allem Apple sehr beim Unkraut wegschaffen geholfen hat, indem sie dauernd das Grünzeug von der Schubkarre weggefressen hat :-)
Am Samstag sind Peter und Dianne mit den Kids und mir ein wenig durch die Gegend gefahren, an der Küste entlang zu einem Punkt, an dem man Drachenfliegern beim Starten zugucken konnte und danach noch zu einem Strand, wo eben jene Drachenflieger wieder gelandet sind.
Am Sonntagmorgen (also gestern) hatte ich beim Arbeiten Besuch von einem Wallaby, das ca. ne halbe Stunde am Teich rumgesessen, daraus getrunken und gechillt hat. Danach gab es einen kleinen Ausritt mit Dianne auf Apple, Cary auf Song, Jasmine auf Maybe und mir auf Tex (Maybe gehört Diannes Sohn und Tex einem anderen Nachbarn) und heute habe ich auch gleich Muskelkater davon -_-
Eigentlich fast schade, dass ich heute schon wieder weg bin, aber die MacDonalds haben mich eingeladen jederzeit wieder zu kommen und ich soll mich auch auf jeden Fall nochmal bei ihnen melden und erzählen, wie es so läuft (was ich auch sicher tue und evtl. fahr ich nochmal für 1-2 Tage hin, bevor ich heimfliege, mal sehen).
Ich würde Euch jetzt ja echt gerne Fotos von dem Grundstück, den MacDonalds und den Pferden zeigen, aber die ersten Tage habe ich einfach nicht dran gedacht, gestern Nachmittag/Abend habe ich dann festgestellt, dass der Akku alle ist und heute war alles so stressig, dass ich auch nicht mehr dazu gekommen bin -_-